Die Kunst des Räucherns gehört zu den ältesten kulturellen Handlungen der Menschheit überhaupt und ist so alt wie das Feuer selbst. Nachdem die Menschen Kontrolle über das Feuer erlangten, experimentierten sie damit und fanden irgendwann heraus, dass nicht nur das Feuer, sondern auch der Rauch ein Erlebnis für die Sinne sein kann. Archäologische Funde von alten Räuchergefäßen und Überresten von verbrannten Kräutern bestätigen, dass das Phänomen des rituellen Räucherns zum Zwecke der Religionsausübung in mehreren Kulturen gleichzeitig vertreten war – ohne dass diese voneinander wussten.
In den Welten des Schamanismus hat das Räuchern traditionell eine etwas andere Bedeutung als wir westlichen Menschen es häufig gewohnt sind. Dem Schamanen dient das Einsetzen von Räucherstoffen nicht nur zur Raumaromatisierung und Verschönerung der heimischen Atmosphäre, sondern insbesondere der Anhebung des Bewusstseins mit der Absicht, in den feinstofflichen Welten zu reisen und zwischen den Welten zu vermitteln. Dies hat für ihn den rituellen Zweck, Dämonen zu vertreiben und Zustände des hilfesuchenden Menschen auszugleichen und zu transformieren.
Ich selbst hatte bisher nur meine Wohnräume mit Palo Santo geräuchert. Danach fühlte ich mich immer wohler, klarer im Denken und behütet in meiner Wohnung. In meiner Ausbildung bei Stephan Bergmann lernte ich die sinnliche Arbeit mit den Pflanzenhelfern von Thomas Kinkele kennen und lieben. Unterstützung und gleichzeitig Herausforderung machen für mich Räucherrituale zu etwas so tief Gehendes und Berührendes. Auch Erinnerungen an längst Vergangenes …
Aho mitakuye oyasin –
Eure Nandi